Osteomyelitis und Osteonekrose des Kieferknochens
Di., 24. Sep.
|Webinar über MS Teams
Ursachen, Differenzialdiagnosen, Prävention und Therapie
Zeit & Ort
24. Sep. 2024, 19:30 – 21:00
Webinar über MS Teams
Über die Veranstaltung
Referentin: DDr Christa Eder
Dauer: 1,5h
Für diese Veranstaltung wurden Fortbildungspunkte (2 ZFP) eingereicht.
Abstract
Die Genese einer Osteomyelitis ist multifaktoriell und resultiert aus dem Zusammenspiel pathogener Mikroorganismen, mangelnder Durchblutung, schlechter Immunlage und vorbestehender Systemerkrankungen. In den meisten Fällen entsteht eine Kieferknochenosteomyelitis durch Übergreifen odontogener Infektionen auf den Alveolarfortsatz. Erreger infizieren über tiefe kariöse Läsionen oder inflammierte tiefe Zahnfleischtaschen das Zahnmark und induzieren so eine einer Nekrose des Wurzelkanals. In der Folge kommt es zu einer periapikale Parodontitis und/oder zur Entstehung eines dentoalveolären Abszess, welcher sekundär eine Knocheneiterung verursachen kann. Wegen der schlechteren Gefäßversorgung ist die Mandibula mit über 70% häufiger betroffen. Die mangelnde intraossäre Mikrozirkulation resultiert in einer reduzierten Immunabwehr, pathogene Erreger können sich leichter vermehren und lösen eine inflammatorische Reaktion im Mark und im Gefäßbindegewebe aus. Häufig findet man Mischpopulationen aus aeroben und anaeroben Bakterien. Nicht selten sind auch multiresistente Formen, wie MRSA beteiligt. Die Entzündung resultiert in einer eitrigen Einschmelzung der Spongiosabälkchen und des angrenzenden Weichgewebes.
Bei der Osteonekrose des Kieferknochens kommt es, ähnlich wie bei einer primär mikrobiell verursachten Osteomyelitis, zu einem Absterben von Knochengewebe. Verursacher sind hier in erster Linie vorangegangene antiresorptive und antiangiogenetische Therapien, sowie Bestrahlungen von Tumoren im Kopf-Halsbereich. Diese greifen in das biologische Gleichgewicht zwischen Osteoklasten und Osteoblasten ein, stören das Remodelling und die Heilung und des Kieferknochens. Sekundärinfektionen der Läsionen durch Bakterien der oralen Biofilme verschlechtern die Prognose. Osteomyelitis und Osteonekrosen bedürfen einer exakten differenzialdiagnostischen Abklärung gegenüber ähnlich imponierenden Krankheitsbildern, wie Malignomen oder einer Aktinomykose. Die Therapie erfolgt in Abhängigkeit von Ursache, Art, Ausmaß und Stadium der Erkrankung.
DDr. Christa Eder
Studium der Biologie und Dissertation am Institut für Meeresbiologie und Ultrastrukturforschung
Wissenschaftliche Arbeiten am Institut für Anthropologie der Universität Wien und am Boltzmanninstitut für Parodontologie und Rheumatologie in Baden
Studium der Humanmedizin und Facharztausbildung Pathologie
Erste Oberärztin und hygienebauftragte Ärztin am Institut für Pathologie des LK Baden/Mödling
Orale und parodontale Mikrobiologie in Zusammenarbeit mit einem Privatlabor
Redaktionsmitglied des österreichischen Fachmagazins „Zahn Medizin Technik“ und Autorin bei der deutschen Fachzeitschrift „Die Zahnarztwoche“
Autorin der Fachbücher: Zahn Keim Körper (2014), Infektion Risiko Notfall (2017), Mundgesundheit ist keine Einbahnstraße (2019), ZahnAlarm (2020)
Vortragstätigkeit in Österreich und Deutschland. Fachbereiche: orale/parodontale Mikrobiologie, interdisziplinäre Zahnmedizin, Pathologie und Hygiene
Anmeldung
Allgemein
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